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Die 5 Hauptrisikofaktoren

2010 definierte die WHO (World Health Organisation) die 5 Hauptrisikofaktoren für einen vorzeitigen Tod:

  1. Diabetes
  2. Rauchen und Alkohol
  3. Bluthochdruck
  4. Bewegungsmangel
  5. Übergewicht

 

(1) Diabetes

Der Diabetes mellitus (griechisch: “honigsüßer Durchfluss”) ist eine Stoffwechselstörung, bei der entweder kein eigenes Insulin mehr gebildet wird (Typ-I-Diabetes), oder das an sich genügend vorhandene Insulin nicht ausreichend freigesetzt werden kann (Typ-II-Diabetes). Das Hormon Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) von den sogenannten Langerhans’schen Inselzellen (oder Betazellen) gebildet. Insulin spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel des Menschen. Es bewirkt hauptsächlich, dass die Gewebe Zucker (Glucose) aufnehmen und verbrennen können. Daneben wirkt es aber auch auf den Fett- und Eiweißhaushalt des Körpers.

Zusammenfassung der Risikofaktoren:

  • Übergewicht
  • Hoher Blutdruck
  • Hohe Blutfettwerte
  • Lang andauernde Einnahme von gewissen Medikamenten (z.B. Kortisonpräparate)
  • Familiäre Anlage
  • Alter

Facts aus der Schweiz (Schweizerische Diabetes Gesellschaft)

  • In der Schweiz schätzt man, dass beinahe 500’000 Personen an Diabetes erkrankt sind, davon sind rund 40’000 Typ-1-Diabetiker
  • Heute sind weltweit 366 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, dies entspricht 8.3% der Weltbevölkerung
  • Im Jahr 2011 hatte es in den folgenden fünf Ländern am meisten Diabetiker und Diabetikerinnen: China (90 Mio.), Indien (61,3 Mio.), USA (23,7 Mio.), Russland (12,6 Mio.) und Brasilien (12,4 Mio.)
  • Bis zum Jahr 2030 werden gemäss Schätzungen der Internationalen Diabetes Föderation (www.idf.org) rund 552 Millionen Menschen weltweit an Diabetes erkrankt sein
  • Die meisten Menschen mit Diabetes sind zwischen 40 und 59 Jahre alt
  • Im Durchschnitt dauert es 7 Jahre, bis ein Diabetes Typ 2 entdeckt wird
  • Die Hälfte aller Diabetiker und Diabetikerinnen wissen noch gar nicht, dass sie an Diabetes erkrankt sind

 

(2) Rauchen und Alkohol

Rauchen

Rauchen ist der Hauptgrund für viele tödliche Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronisch obstruktive Lungenerkrankung und Lungenkrebs. Oft steckt Rauchen als „versteckter“ Grund hinter Krankheiten mit Todesfolge.

Rauchen und das Passivrauchen gilt als Risikofaktor für:

  • Herzkreislauferkrankungen
  • Diabetes
  • Krebserkrankungen (Lungen-, Mundhöhlen-, Kehlkopf- und Luftröhrenkrebs sowie Blasen-, Nieren- und Bauchspeicheldrüsenkrebs)
  • Bronchiale Erkrankungen (Asthma, Bronchitis)
  • COPD chronisch obstruktive pulmonale Erkrankung

Wer raucht, stirbt zweimal öfter an Erkrankungen des Herzens und der Herzkranzgefäße als ein Nicht-Raucher.

Das Risiko eines Schlaganfalls erhöht sich durch Rauchen um 50%.

Demgegenüber haben Ex-Raucherinnen etwa ein gleich hohes Risiko für einen Schlaganfall wie Nie-Raucherinnen.

Insgesamt gehen rund 30% aller Sterbefälle infolge Krebs auf das Konto von Tabakgenussmitteln.

Alkohol

In westlichen Industriestaaten wie der Schweiz ist Alkoholkonsum der drittgrösste Risikofaktor für die gesellschaftliche Belastung durch Krankheiten (nach Tabakgebrauch und Bluthochdruck). Entsprechend hoch ist die Belastung des Gesundheitssystems. Auf der Ebene der alkoholbedingten sozialen Probleme und der gesellschaftlichen Folgekosten ist eine genaue Aufstellung aller Schäden und Kosten schwierig, da viele Daten fehlen. Zudem ist es schwer zu bestimmen, in welchem Ausmass der Alkoholkonsum Unfälle, Kriminalität, Gewalttaten, Suizide etc. mitverursacht.

Chronischer Alkoholmissbrauch und Alkoholismus können eine Reihe von Begleit- und Folgeerkrankungen bewirken.

  • Störungen des Langzeitgedächtnisses
  • Herabsetzen von Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Psychische Störungen
  • irreversible alkoholische Demenz
  • alkoholische Polyneuropathie
  • Leberschädigungen, wie Fettleber, Alkoholhepatitis, Leberzirrhose (Leberschrumpfung)
  • Störung des Fettstoffwechsels -> Diabetes, Herzinfarkt
  • Verstärkte Harnsäuresynthese -> Gicht
  • Schwächung Immunsystem
  • Begünstigt die Entwicklung diverser Krebserkrankungen

 

(3) Bluthochdruck

Der Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen und zudem ein wesentlicher kardiovaskulärer Risikofaktor. Ein unbehandelter erhöhter Blutdruck steigert das Morbiditäts- und Mortaliätsrisiko insbesondere für den Schalganfall, das koronare Syndrom (Herzinfarkt), die chronische Herzinsuffizienz, die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) und nephrovaskuläre Erkrankungen (Niere).

Gemessen werden sowohl der systolische (obere) als auch der diastolische (untere) Blutdruck. Nach Definition der WHO gilt ein systolischer Blutdruck von mindestens 140 mmHg oder ein diastolischer Blutdruck von mindestens 90 mmHg als Hypertonie. Gemessen wird in Ruhe.

Die Ursachen von Bluthochdruck können sehr vielseitig sein, wie endokrine Störungen (Hormone), das Schlafapnoesyndrom oder auch Medikamente, doch häufig bleiben die beeinflussenden Faktoren unbekannt.

 

(4) Bewegungsmangel

Ein Bewegungsmangel besteht wenn man sich weniger als 30min täglich moderat bewegt. Leider gehören rund 60% der Bevölkerung zu diese Gruppe und 10% davon sind gänzlich inaktiv.

Die Empfehlung aus medizinischer Sicht ist, sich 3 bis 5mal pro Woche mindesten 20min am Stück moderat zu Bewegen.

Bewegungsmangel ist ein Risikofaktor der Lebenssituation, der allerdings als Mitauslöser vielfältiger anderer Risikofaktoren der Person anzusehen ist. Es zeigen sich Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren, wie z.B. niedrige körperliche Aktivität, hohen Blutfettwerten, Tabakkonsum, Bluthochdruck, Übergewicht, psychischen Stressoren und dem Auftreten von koronaren Herzerkrankungen, vor allem in Form von Herzinfarkten. Je mehr Risikofaktoren zusammenkommen desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einen Herzinfarkt zu bekommen.

Positive Effekte von Sport (nicht abschliessend):

  • Wirkt sich positiv auf Stimmung und geistige Leistungsfähigkeit aus
  • Reduktion von chronischen Entzündungsprozessen, die die Grundlage von Diabetes, Arteriosklerose und sogar Krebs sind
  • Aktivierung von fettspaltenden Enzymen -> senkt Cholesterin (LDL) und reduziert dadurch das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen
  • Durch Entspannung der Gefässe und die Neubildung von Kapillaren wird der Blutdruck gesenkt
  • Trainiert die Stressresistenz
  • Verändert das Gesundheitsbewusstsein und die Lebenseinstellung

Eine Studie im British Journal of Sports Medicine (2014) kommt zu dem Ergebnis, dass Bewegungs­mangel noch vor Übergewicht, Rauchen und der arteriellen Hypertonie für die meisten ischämischen Herzerkrankungen bei Frauen über 30 verantwortlich ist.

 

(5) Übergewicht

Von Übergewicht spricht man bei einem oberhalb der Alters- und Geschlechtsnorm liegendem Körpergewicht. Die WHO definiert ein Gewicht ab einem Body Mass Index (BMI) > 25kg/m2 als Übergewicht, ab einem BMI > 30kg/m2 als Adipositas (krankhaftes Übergewicht). Der BMI wird mit folgender Formel berechnet:

BMI [kg/m2] = Körpergewicht [kg] / Körperlänge [m]2

Entscheidend ist aber nicht nur das Gewicht, sondern vor allem die Lokalisation des Körperfetts.

Vor allem das viszerale Fett (Bauchfett) dient als Brutstätte verschiedener entzündungsfördernder Botenstoffe. Diese fluten dann über die Pfortader den gesamten Körper. Auf Dauer führt das zu Diabetes und Gefäßerkrankungen.

Vor allem bei Adipösen steigt das Risiko von Folgeerkrankungen stark an:

  • Diabetes
  • Hyertonie (Bluthochdruck)
  • Fettstoffwechselstörung
  • Schlafapnoe
  • Atembeschwerden
  • Gallenblasenerkrankungen
  • Koronare Herzkrankheiten
  • Arthrose
  • Gicht
  • bestimmte Krebserkrankungen (Gebärmutter-, Brust-, Gebärmutterhals-, Prostata- und Gallenblasenkarzinom)
  • Sexualhormonstörungen
  • Rückenschmerzen

Übergewicht erhöht zusätzlich die Thrombose- und Emboliegefahr und bedeutet nicht zuletzt auch ein erhöhtes Risiko bei Operationen und Narkosen. Adipositas führt zu psychosozialen Problemen und Einschränkungen der Lebensqualität. Betroffene leiden häufig unter Depressionen, einem verminderten Selbstwertgefühl sowie einer geringeren Anerkennung durch die Umgebung.

 

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